Microadventure 🚴‍♂️ – Einfach mal raus

Der Begriff Microadventure, ist ungefähr genauso trendig wie Bikepacking. Im Endeffekt ist ein Micro Adventure in meiner Welt auch Bikepacking light. Spreche ich von Bikepacking, dann meine ich eine Reise über mehrere Tage, am besten von A nach B. Spreche ich hingegen von einem Micro Adventure, bin ich maximal zwei Nächte unterwegs. Ein Micro Adventure kann man eben auch mal gut am Wochenende machen. Ich möchte Euch Heute von meinem letzten Micro Adventure berichten.

Micro-Adventure spontan geplant

Widersprechen sich die Wörter spontan und geplant nicht eigentlich schon 🤔, egal. Mit spontan geplant meine ich, dass ich erst zwei Tage vorher geplant habe.

Die Inspiration für mein kleines Micro Adventure habe ich mir - mal wieder - bei Komoot geholt, eigentlich ist mir die Inspiration eher vor die Füße gefallen. Mir wurde eine Collection mit dem Namen In 7 Tagen auf dem Leine-Heide-Radweg an die Elbe. Ich dachte so bei mir, dass die Richtung ja schon mal stimmt und habe mir die Tour genauer angesehen.

Der Autor hat aus 435km sieben Etappen gemacht, aber dass kann man ja auch anders machen! Die vorgeschlagene Tour sollte in Leinefelde in Thüringen starten und die erste Etappe 55km bis nach Göttingen gehen. Beim recherchieren der Bahn Verbindungen stellte ich fest, dass ich in Göttingen umsteigen müsste um nach Leinenfelde zu kommen. Also habe ich einfach beschlossen mit der Bahn nur bis Göttingen zu fahren und die erste Etappe auszulassen. Somit sparte ich Zeit, die ich in der Bahn verbracht hätte und hatte mehr Zeit auf dem Rad.

Ich habe sogar zwei Tage vor Abfahrt noch ein ICE Fahrrad-Ticktet für die Fahrt nach Göttingen bekommen, Weltklasse! So bin ich um 5:45 Uhr zum Hamburger Hauptbahnhof gefahren und war in Göttingen um 8:30 Startklar zur Abfahrt.

Mit der Bahn in Göttingen angekommen
Mit der Bahn in Göttingen angekommen

Endlich wieder unterwegs

Wie Ihr sehen könnt, hatte ich für eine Nacht extrem viel dabei. Ich hatte mal wieder mein Zelt, Schlafsack und Isomatte am Lenker, deshalb sieht das Rad so voll aus 😉

Endlich wieder das Gefühl von Radreise, bzw. Bikepacking zu haben, ist schon berauschend. In einem Jahr, in dem ich keinen Sommerurlaub nehmen konnte und man durch Corona nicht richtig in die Saison kam, war dass Balsam für die Seele!

Raus aus Göttingen und rein in die Natur

Ich bin wieder mit diesem frischen Gefühl losgefahren, dass ich noch nicht weiß wo ich Heute ankommen werde, was für ein gutes Gefühl. Bikepacking eben!

Allein das Gefühl beim Bikepacking macht den Kopf frei und lässt allen Stress vergessen

Es ging auf guten Radwegen raus aus Göttingen, da darf sich Hamburg (mal wieder) gerne mal was abgucken. Noch in Göttingen ging es auf einen Radweg im Wald an einem Bach entlang und nach ein paar Schlenkern war ich raus aus Göttingen und der erste Singletrail wartete auf mich und mein Rennrad.

Der Pfad durch den Wald brachte mich direkt an die Leine, wo der Leine Radweg auf mich wartete. Ich genoss die Sonne auf der Haut und die Ruhe um diese Uhrzeit.

Leine-Heide Radweg

Ich hatte beschlossen mein Micro Adventure einfach nur zu genießen und mich nicht zu hetzen und so legte ich nach der ersten Stunde auch schon die erste Pause ein. Zumindest wollte ich gerne die Ruhe und die Natur an der Leine in den Morgenstunden genießen.

Mein Weg sollte mich durch Northeim und nach Einbeck bringen. Richtig, Einbeck, wo das Bier herkommt. Die Landschaft ist hügelig aber nicht bergig, was das Fahren wirklich angenehm macht. Es ging immer an der Leine entlang, mal durch den ein oder anderen Ort aber immer wieder zurück an den Fluss. In Einbeck machte ich eine Pause an der Tanke, Klassiker. Bevor es weiter nach Alfeld ging. Es gab noch viele schöne Passagen bis ich nach 140km mein Mindestziel Hannover erreichte.

Planung für die Nacht

In Hanover suchte ich mir erst mal ein Restaurant an meiner geplanten Route. Es sollte mal wieder ein Italienisches Restaurant werden. Warum lande ich am Ende immer bei Pizza? Während ich auf meine Pizza wartete, schaute ich schon mal wo ich die Nacht verbringen kann. Es war jetzt ca. 16:30 und da kann man ja mal gucken. Ich wollte Heute auf jeden Fall noch aus Hannover komplett raus und brauchte nur einen Campingplatz. Leider musste ich feststellen, dass die Campingplätze fast alle voll waren, nur am Steinhuder Meer war noch ein Campingplatz der Platz für mich und mein Zelt hatte. 45km sollten es noch sein, kein Ding!

In Hanover brauchte ich natürlich noch etwas, bis ich aus der Stadt raus war. Danach ging es aber gut voran. Um zum Campingplatz zu kommen musste ich nun meine geplante Route etwas verlassen, dass störte mich aber herzlich wenig. Mein Wahoo leistete wie immer sehr gute Dienste.

Um 19:30 kam ich auf dem Campingplatz an und konnte mein Zelt somit noch mit etwas Licht aufbauen. Als ich auf dem Weg zur Dusche war, begann es zu regnen, mein Timing Heute war also nicht das Schlechteste. Vor der Dusche habe ich mir in dem kleinen Laden auf dem Campingplatz auch noch schnell ein paar Bier besorgt, natürlich nur für die Regeneration!

Steinhuder Meer bis Soltau

Die Nach im Zelt war sogar einigermaßen erholsam, was nicht zuletzt an meinem neuen Schlafsack gelegen hat. Auch kein Spitzenklasse Modell, aber immerhin etwas wärmer, als der den ich letztes Jahr auf meiner Bikepacking Tour zum Gardasee mit hatte. Ich bin erst einmal Duschen gegangen und holte mir danach einen Kaffee in dem Mini-Laden auf dem Campingplatz, als Erstverpflegung während ich das Zelt wieder einpackte. Ich muss gestehen, dass es mich immer sehr nervt das Zelt wieder zu verpacken und zu verstauen. Bis alles wieder am Fahrrad war verging bestimmt noch eine Stunde und dann radelte ich wieder los.

Ich musste nun erst einmal wieder zurück auf den Track, bevor es in die wunderschöne Heidelandschaft ging. Zwischendurch machte ich aber noch einen Stopp bei einem Bäcker und frühstückte in Ruhe.

Ich bewegte mich nun zügig Richtung Norden, ab und zu an Landstraßen - ich bilde mir ein im Norden wurden es mehr - aber meistens noch auf Wegen abseits der Straßen.

Ich bewegte mich nun schnellen Tritts auf Soltau zu, wo ich den Zug zurück nach Hamburg nehmen wollte. Es wäre zwar noch ein paar schöne Abschnitte dabei gewesen, die Straßen Radweg Kombination hätte aber immer mehr zugenommen. So kam ich wenigstens entspannt nach Hause.

Soltau Nord wartete ich dann auf meinen Zug zurück!

Während Du auf dem Foto in Soltau noch den blauen Himmel siehst, sollte es bald ganz anders werden. Als ich im Zug saß war ich ganz froh, es begann wie aus Eimern zu schütten. Da hatte ich scheinbar wieder die richtige Entscheidung getroffen. Vom Hamburger Hauptbahnhof bis nach Hause, wurde ich noch etwas nass. Nach 15 Minuten im Regen war ich aber im warmen Heim. Das waren heute 90km.

Fazit

Lasst Euch inspirieren! Mein Micro Adventure von Göttingen bis Soltau war großartig und ich muss sowas noch viel häufiger tun. Es ist wirklich einfach und die Fahrerei mit der Deutschen Bahn hat diesmal auch wunderbar funktioniert. Ich bin wirklich begeistert, wie einfach und schnell man dem Alltag entfliehen kann. In der Hauptsaison muss man wohl zelten, weil es sonst einfach teuer wird. Ich werde das dieses Jahr aber noch mal wiederholen, in der Nebensaison und mir dann einfach irgendwo ein Zimmer nehmen, dann man doch erholter und fitter. So habe ich an zwei Tagen immerhin wirklich entspannte und erholsame 280km gemacht.

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