SpeedX Leopard Pro Testbericht

Die Kickstarter-Kampagne um das SpeedX Leopard und das SpeedX Leopard Pro sorgte 2016 für viel aufsehen. Ich habe mein SpeedX Leopard Pro nun nach 16 Monaten Wartezeit endlich bekommen. Meine Erfahrungen, meine Up-and-Downs werde ich hier in meinem Langzeit-Testbericht niederschreiben. Ich möchte Euch ehrlich und wie immer direkt über das First Smart Aero-Roadbike informieren und auf dem Laufenden halten. Begleitet mich auf meinem SpeedX Leopard Pro Abenteuer und ich freue mich über Feedback, Fragen und Kommentare.


Mein lang ersehntes Aero-Rennrad kam gut verpackt in Hamburg an. Nachdem ja leider 16 Monate darauf warten musste (die ganze Geschichte könnt Ihr hier nachlesen: SpeedX Leopard Pro Lieferzeit) ging der Versandt von Taiwan nach Deutschland verdammt schnell. Drei Tage hat es es gedauert. Ich bekam die TNT Tracking-Nummer und drei Tage später stand der Mann von TNT vor meiner Tür. Der Knüller: Ich musste nichts bezahlen! Eigentlich hätte ich mindestens mit der Zollgebühr von 11% gerechnet, aber nicht einmal dass musste ich bezahlen. Keine Ahnung ob SpeedX hier mal was richtig gemacht und alle Kosten aus Kulanz für die lange Wartezeit übernommen hat, oder ich einfach Glück hatte. Ich will aber nicht meckern, war ja zu meinem Vorteil.

SpeedX Leopard Pro Unboxing

Ich habe mich bestimmt seit über 30 Jahren nicht mehr über so etwas gefreut wie auf dieses Paket. Natürlich war auch etwas Angst dabei, nach all den Geschichten von Qualitätsmängeln, falschen und fehlerhaften Lieferungen. Aber vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, das ich so lange auf mein SpeedX warten musste. Denn das Werk in Taiwan hatte eine Lernkurve zu bestritten.

Auspacken

Der Karton war sehr stabil und nicht beschädigt. Alles top in Form! Ich öffnete das Montage-Video, welches SpeedX auf Youtube für die Montage des Leopard bereitgestellt hat und begann mit dem Auspacken. Erst einmal den Kleinkram raus und hoch mit dem Rad.

SpeedX-Leopard-Pro-Montage
SpeedX-Leopard-Pro-Montage

Der Zusammenbau dauerte nicht länger als 20 Minuten. Alles ließ sich so zusammenstecken wie von SpeedX in dem Video beschrieben. Zum Schluss stellte ich noch den Sattel grob auf meine Höhe und montierte meine Pedale, fertig. Der Hammer, ich war begeistert. Ganz schön krank, aber im Anschluss musste ja erst einmal alles aufgeladen werden. Die SpeedX Speedforce (der Radcomputer) und die Di2 Schaltung von Shimano brauchten erst einmal Strom. Mein Kätzchen kam ins Gästezimmer und wurde an den Strom geschlossen. Die Ladung der Di2 Schaltung soll laut Herstellerangaben 2500km halten, die Speedforce soll ca. 800km mit einer Ladung auskommen.

Ich habe die Akkus über Nacht laden lassen und am nächsten Morgen abgezogen und ich konnte es kaum erwarten die erste Probefahrt zu machen

Probefahrt

Ich rollte meine Wildkatze durch die Garage auf die Straße. Das erste Mal Asphalt under den Gummies, zum ersten mal frischer Wind am Karbon-Rahmen. Mein Leopard wurde erst einmal in den Feedback Ständer gerollt für das erste Fotoshooting. Bereits beim schieben merkte ich, dass mein Leopard Pro viel leichter ist als mein Alu-Rennrad. Wäre ja auch komisch wenn nicht, diese Gefühl fand ich trotzdem bemerkenswert.

Die ersten Meter

Jetzt hatte ich den Moment aber wirklich mehr als genug hinausgezögert. Ständer bei Seite und rauf auf’s Rad, grrrr….. Man, dass war ein wirklich neues Gefühl. Der Rahmen schön steif und die Kraftübertragung vom Rad auf die Straße war quasi 1zu1. Ganz zu schweigen von der Ultegra Di2 Schaltung. Ich kann an dieser Stelle schon mal sagen, eine Di2 Schaltung ist schon der Hammer. Es ist einfach ein Unterschied wie Tag und Nacht elektrisch zu schalten im Gegensatz zum mechanischen schalten über Bowdenzüge.

Speedforce – Die ersten Versuche

Die SpeedX Speedforce ist der fest installierte Radcomputer auf dem Leopard Pro. Ich hatte im Vorfeld schon verschiedenes im SpeedX Forum gelesen und nicht alle Kommentare waren gut. Ich fuhr an diesem Tag nur ein paar wenige Kilometer, ich wollte nur testen, das tracken funktionierte laut Speedforce auch. Zuhause angekommen wollte ich dann die Strecke mit der App synchen, aber leider schlug das fehl. Die Bluetooth Verbindung zwischen Speedforce und iPhone war nicht stabil. Die Daten die in der SpeedX App ankamen waren beschädigt und konnten so auch nicht zu Strava synchronisiert werden. Ich konnte auf meinem iPhone zwar sehen dass es ein GPS und Firmware Update gab, aber leider leider hielt die Bluetooth-Verbindung nicht für ein Update.

Speedforce Update

Da kam mir eine Idee: Ich nahm ein etwas älteres iPad meines Sohnes, installierte die App und koppelte das iPad mit der Speedforce. Schwupp! Verbindung hält! Firmware Update gemacht, GPS Daten aktualisiert und beim nächsten Ritt hat alles funktioniert. Von nun an auch mit meinem iPhone. Mein Workaround wird mittlerweile auch im SpeedX Forum so den Nutzern angeboten.

Fitting – Ein Rennrad muss perfekt sitzen

Ich bin ein großer Freund des Fittings vom Fachmann. Auch wenn ich – aus Kostengründen – Online bestellt und ein Crowdfunding-Projekt unterstützt habe, liebe ich es zu meinem lokalen Fachhändler zu gehen. Leider hatte ich in der Vergangenheit nie den wirklich richtigen Laden gefunden. Mal bekam ich nach einer Wartung mein Rennrad zurück, habe bezahlt und hatte den Eindruck es wurde nichts gemacht und beim Anderen werden Termine nicht gehalten. Beides kann sehr ärgerlich sein.Dieses Mal habe ich mir vorgenommen zu von Hacht zu gehen. Für alle die es nicht wissen, Radsport von Hacht ist von den Stevens Gründern gegründet worden und natürlich werden hier ausschließlich Stevens Fahrräder verkauft. Der Ruf von von Hacht ist durchaus gemischt. Die einen sagen „Weltbester Fahrradladen“ die anderen sagen unfreundlich und teuer. Da von Hacht bei mir um die Ecke ist, war ich schon mehrmals da um Ersatzteile zu kaufen und meine Erfahrung war sehr positiv. Sie haben immer alles auf Lager und die Preise sind wie in jedem anderen Laden auch. Verschenken tut ja eh niemand was und Schnäppchen sind eine Legende. Eines also schon mal vorweg: Radsport von Hacht ist ein klasse Laden mit wirklich kompetenten Mitarbeitern. Viele der Mitarbeiter kommen direkt aus dem Radsport und haben wirklich Ahnung, der Background der Stevens Bauer kann nur von Vorteil sein.

Ich fuhr also mit meinem SpeedX zu von Hacht in die Breitenfelder Straße in Hamburg, immer noch etwas unsicher wie ich dort empfangen werde. Ich kam in den Laden und die Mitarbeiter waren alle offen und nett. Der Kollege der um das Fitting kümmert kam auch gleich um die Ecke und machte keine komischen Bemerkungen, ganz im Gegenteil. Er war sehr interessiert, weil er das Rad natürlich nicht kannte. Von den jüngeren Kollegen kamen aber natürlich einige neugierige Blicke, die kannten das Rad sehr wohl. Mein Rad kam aif die Rolle und ich setzte mich drauf und begann zu strampeln. Pause, messen, strampeln. So ging es en paar mal. Ich stieg ab und der Profi begann hier und da ein wenig zu schrauben. Er meinte, dass ich Glück habe und der Vorbau perfekt passt, sonst hätte ich auch Pech gehabt weil man den ja nicht ohne weiteres tauschen kann. Ich strampelte wieder ein wenig und nach 20 Minuten war alles tipp topp! Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viel das Fitting bringt. Es sind immer nur Millimeter die hier und da eingestellt werden und das Fahrgefühl ändert sich immens, zum guten natürlich. Im Anschluss gingen wir beide noch in die Werkstatt zum Meister, der sich einmal alles ansah und die Di2 etwas nachjustierte. Nach gesamt ca. 50 Minuten war ich, bzw. mein Areo-Rennrad fertig und perfekt auf mich eingestellt. Ich weiß nicht ob ich das sagen darf, aber der Fachmann hat – auf Grund dessen dass nicht viel justiert werden musste – EUR 20,- für alles genommen.Hut ab! Sehr Fair und ehrlich! Mal nebenbei, ich hatte auch in einem anderen Fachgeschäft nachgefragt und die wollten pauschal EUR 200,- haben. Radsport von Hacht hat mich und meine Wildkatze auf jeden Fall als neuen Stammkunden.

Die erste Tour

Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass ich es kaum abwarten konnte meine erste Tour mit meinem neuen Baby drehen zu dürfen. Genau gesagt hatte ich diese schon geplant bevor ich beim Fitting war und so traf ich mich am Tag nach dem Fitting mit meinem Trainingspartner. Wir hatten – wie so oft – die Mittlere Hausrunde geplant, so knappe 60 km in den Hamburger Osten. Ich merkte sehr schnell, dass die Sitzposition auf einem Aero-Rennrad auf Grund seiner Ergonomie, eine ganz andere Sitzposition erfordert. Der Oberkörper ist noch gebeugter als auf einem normalen Rennrad.

Fahrverhalten den SpeedX Leopard Pro

Nun bekam ich alle Eigenschaften meines Leopard Pro zu spüren und das meine ich durchaus positiv. Wie ich schon erwähnte, ist die Kraftübertragung auf Grund der hohen Steifigkeit des Karbon-Rahmens und der Karbon-Laufräder ein Himmelweiter Unterschied zu einem Alu-Rennrad. Jeder Kraftaufwand wird sofort 1:1 auf die Straße getragen. Mein Leopard wirkt viel agiler als mein bisheriges Rennrad. Vor allem an das Fahren im stehen, muss ich mich noch gewöhnen. Gefühlt kippt das Rad einfach schneller und mit weniger Kraftaufwand von links nach rechts. Das sind wahrscheinlich keine SpeedX typischen Symptome, viel mehr werden das alle Rennradfahrer bestätigen können die einen Umstieg auf ein Karbon Rad hinter sich haben. Dass es sich bei dem Leopard Pro auch noch um ein Aero-Bike handelt, verstärkt den Effekt wahrscheinlich noch ein wenig.

Eine weitere Änderung des Fahrverhaltens ist auf jeden Fall durch die hoch-profil Karbon-Laufräder fest zu stellen. Die hohe Agilität hatte ich bereits angemerkt. Hinzu kommt die Laufruhe auf glatter und langer Strecke. Was aber natürlich auch deutlich zu merke ist, ist die Anfälligkeit bei Seitenwind. An Tagen, an denen etwas Wind Weht und ich spreche hier nicht von Böen oder Sturm, spüre ich jede Seitenstraße an der ich vorbei fahre. Keine Katastrophe, aber ich merke den seitlichen druck auf den Laufrädern, vor allem am Vorderrad. An die höhere Windanfälligkeit muss ich mich noch ein wenig gewöhnen, auch wenn mein Körper dass mittlerweile fast automatisch ausgleicht.

Tempo

Ja, ich bin etwas schneller als auf meinem alten Rennrad. Nein, es sind keine Welten. Allerdings fehlt mich auch noch der richtige Vergleich auf eine langen Strecke. Wenn ich das nächste Mal die große Hausrunde gefahren bin (ca. 100km über Geesthacht) werde ich wahrscheinlich etwas mehr dazu sagen können. Denn was ich auf jeden Fall merke, ist dass ich weniger Kraft für die selbe Geschwindigkeit benötige. Nur die Aerodynamische Sitzposition mindert diesen Effekt ein wenig, an diese muss ich mich eben noch gewöhnen.

Mittlerweile habe ich vier Trainingsfahrten mit ca. 240km auf meinem Leopard Pro abgeritten, noch 60km und ich werde zum Service und Laufräder Zentrieren zu Radsport von Hacht gehen und erstes Feedback bekommen. Ich habe viele neue PRs auf Strava gesammelt und ich hoffe es werden noch einige mehr, nachdem ich mich richtig auf meiner Wildkatze einfahren habe. Wenn ich zum Service gehe, lasse ich mir auch gleich meine geliebten Continental GP 4000 SII aufziehen. Mit den vorinstallierten Rubino Reifen bin ich nicht wirklich zufrieden. Meiner Meinung nach sind sie in Schräglage nicht ganz so griffig wie die Continental GP 4000 SII.

Eingefahren - First Service für mein SpeedX

Die Saison neigt sich dem Ende und ich habe meinen neun Carbon-Renner noch richtig nutzen können. Zuerst musste ich mich natürlich, während meiner Trainingsfahrten, erst einmal an die Aero Ergonomie meines Leopard Pro gewöhnen und den geringen Unterschied der Belastungswinkel merkt man schon deutlich. Nach den ersten 300 Trainingskilometern hatte ich mein Körper sich allerdings an die etwas andere Belastung gewöhnt.

Erstes Rennen mit meinem SpeedX Leopard Pro

Ende September fuhr ich mein letztes Rennen der Saison 2017 und gleichzeitig war es das erste Rennen  für mein Leopard Pro. Das Schweriner-Seen Jedermann-Radrennen ist ein Rennen über knappe 100km, mit etwas über 300 Teilnehmern in diesem Rennen. Also alles sehr überschaubar und keine Massenveranstaltung, außerdem ist Schwerin gerade mal 90 Autominuten von Hamburg entfernt und gehört für mich deshalb auf jeden Fall in das Hamburger Einzugsgebiet. Beim Rennen in Schwerin hatte ich am Ende eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 41,2 km/h erreicht, für mich: Weltklasse. Mein Rennrad und ich haben alles gut überstanden und mein Leopard hatte nun auch ins Gesamt 470km runter hatte sich den ersten Service verdient.

First-Service bei von Hacht in Hamburg

Wie ich schon weiter oben beschrieben hatte, war ich mit meinem Leopard Pro schon zum Fitting bei von Hacht. Da ich sehr zufrieden gewesen bin, war mir klar dass ich mein Rad auch zur First Service in die Stevens-Schmiede geben werde. Eigentlich bringt man sein Rennrad ja bereits nach 300km, wenn es eingefahren ist, zum ersten Service. Bei mir war es nur so, dass ich zwei Wochen auf einen Termin in der Werkstat warten musste. Deshalb Trainierte ich natürlich noch weiter und fuhr auch Das Rennen in Schwerin, bevor mein Carbon-Renner zum Service kam.

Auf der Liste Stand

  • Laufräder zentrieren
  • Alles einmal durchchecken
  • Schrauben auf festigkeit prüfen
  • Continental Grand Prix 4000 SII rauf machen

Als ich mein Rad zwei Tage späte abholte bekam ich natürlich noch Feedback vom Meister. Erst einmal sagte er, dass alles in Ordnung sei und das Rad keinen Defekt hat. Einzig der Steuersatz musste nachgezogen werden, dass muss ich im Auge behalten. Für den Service und die neuen Continental Grand Prix 4000 SII - die besten Reifen die es gibt, meine Meinung - bezahlte ich im Anschluss glatte EUR 90,-. Wie ich finde, ein fairer Preis!

Weiteres Equipment

Beleuchtung

Ihr wisst ja: Es gibt nichts schöneres, als sich neues Equipment für seinen Sport zu kaufen. Wie Ihr vielleicht wisst, hat das Leopard Pro ein eingebautes Rücklicht in der Sattelstütze. Nur Vorne habe kein Licht, meine alten AXA Leuchten passen nämlich nicht an den Aero-Lenker und da im Winter ja früh dunkel wird brauche ich natürlich eine Lampe. Da Aero-Lenker ja nun nichts komplett neues sind dachte ich, ich kann im Rennrad-Fachgeschäft eine passende Lampe dafür kaufen. Pustekuchen! Gibt's nicht! In drei unterschiedlichen Radsportgeschäften habe ich nachgefragt und keine passt. Ich werde nun noch etwas weitersuchen und muss mir sonst wohl eine basteln.

SpeedX ist insolvent

Seit fünf Monaten kann ich mein SpeedX Leopard Pro nun mein eigen nennen. Ich bin im Winter zwar kaum gefahren – auf Grund meiner Laufchallenge – bin aber bisher mit der Basis meines Rennrads mehr als zufrieden. Ich hatte Glück, andere leider nicht: SpeedX ist insolvent!
Bereits im November vernahm man in der SpeedX Facebook Gruppe, dass keine Antwort mehr von SpeedX kommt. Ganz besonders ärgerlich ist natürlich, dass es noch jede Menge Leute gibt die Ihr Rad noch nicht bekommen haben. Anfang Dezember platze dann die Bombe. Der - nun Ehemalige - Community Manager meldete sich in der Facebook Gruppe zu Wort. Sinngemäß gab er kund:
Alle Mitarbeiter, inklusive er selbst, seien entlassen worden … Speedx hatte sich leider verzockt … Speedx hatte ein Bikesharing Startup in China eröffnet, dieses schlug leider nicht ein und die Mutterfirma Speedx geht mit der Tochter insolvent...
Zuerst hatte der ehemalige Mitarbeiter noch versucht optimismus zu verbreiten, dass nach einer Lösung gesucht werde damit die Unterstützer doch noch Ihre Räder bekommen. Nach einigen Wochen löste sich dieser Optimismus leider wieder in Luft auf. Viele Kunden von SpeedX, die mehrere Tausend Euro bezahlt haben, stehen nun mit leeren Händen da und ihr eingesetztes Geld ist futsch. Einige werden jetzt natürlich sagen, dass man damit rechnen muss wenn man ein Startup unterstützt. Trotzdem traurig!

Die Zukunft für mein Leopard Pro

Was bedeutet die Insolvenz für die Besitzer eines Leopard oder Leopard Pro? Es ist nämlich nicht so, dass fahrer die ihr Rad bereits haben nicht davon betroffen sind. Wie Ihr Euch vielleicht erinnert, war der Titel des SpeedX Leopard Pro: First ever Smart Aero Roadbike. Smart stand für den fest integrierten Fahrradcomputer, die Speedforce. Die Speedforce konnte leider eh nicht halten was in der Kickstarter Kampagne versprochen wurde, trotzdem war es ein guter Radcomputer. Wie die meisten Radcomputer synchronisoerte sich die Speedforce aber mit den Servern bei Speedx, dass bedeutet: Ohne Server bei Speedx = Speedforce nutzlos! Webseite und Forum von Speedx sind bereits vom Netz genommen, ich weiß es nicht aber ich denke die Speedforce Server sind auch bereits down und wenn jetzt noch nicht, dann in naher Zukunft.

Neues Cocpit mit dem Wahoo Elemnt Bolt

Sppedx Wahoo Elemnt Bolt 3T Aero Lenker
Sppedx Wahoo Elemnt Bolt 3T Aero Lenker

Zu Weihnachten habe ich mir einen Wahoo Elemnt Bolt gegönnt, inklusive Trittfrequenz-, Geschwindigkeits und Puls-Sensor. Als ich dann im Keller begonnen habe an meinem Leopard Pro zu schrauben und erfolgreich alle Speedx Sensoren abgenommen hatte, kam ich bei der Speedforce an. Es gab tatsächlich ein paar Schrauben, welche die Speedforce lösten. Leider hatte ich danach eine art Doppellanze an meinem Lenker. Der Vorbau des Rads ist nämlich ein großes Stück und natürlich nur für die Nutzung mit der Speedforce gemacht. Hinzu kam noch, dass ich den Elemnt Bolt nicht an den Lenker bekommen habe, mit dem Vorbau hätte ich aber eh nicht fahren dürfen.
Klar, ich brauchte wieder Hilfe vom Fachmann, also ging es in meine Werkstatt zu Radsport von Hacht. Ich hatte mein Rad auch schon zum Fitting und zum First-Service bei denen in der Werkstatt. Einer der Meister nahm sich wirklich sehr viel Zeit für mich, wir standen bestimmt eine Stunde gemeinsam vor dem aufgebockten Rad und er schraubte Teil für Teil ab. Primär ging es bei dieser Prozedur eher darum ob man da überhaupt was wechseln konnte, am Ende hatten wir aber Erfolg. Mittlerweile war ich auch schon wieder da und habe mir einen neuen Vorbau und einen neuen Lenker ausgesucht. Begeistert zeigte mir der Mechaniker eine Menge Kabel und den Akku, den er aus der Sattelstütze gezogen hat, einfach der Wahnsinn. Wirklich, er hat sich richtig Mühe gegeben und mein Leopard Pro ist sogar noch ordentlich aufgewertet worden. Das Rad ist mind. 2 kg leichter geworden.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz doll bei Radsport von Hacht und bei dem Mechaniker für ihre Mühe und die tolle Arbeit bedanken. Ihr habt mich geretet!!!

3t- Aero Lenker
3t- Aero Lenker
Wahoo Elemnt Bolt am Speedx
Wahoo Elemnt Bolt am Speedx

3000km Zwischenstand

Bei einem Kilometerstand von genau 3011,3km ist es mal wieder an der Zeit ein Update zu meinem SpeedX Leopard Pro zu geben.

Für mich als, zwar ambitioniert, aber immer noch Hobby-Fahrer, sind 3000km im August schon eine Menge Kilometer. Ich hätte nie gedacht, dass mein Jahr 2018 so gut wird und ich nur eine einzige geplante Veranstaltung ausfallen lassen musste. Im Januar setzte ich mich zum ersten Mal in diesem Jahr auf mein geliebtes Rennrad, dann zog der Winter in Hamburg erst so richtig ein. Für mich sollte es im März auch noch in den Snowboardurlaub gehen, doch mein Bandscheibenvorfall im Februar machte alle meine Pläne zunichte. Wie ich bereits berichtete habe ich alles getan um schnell wieder auf die Beine zu kommen und dass schaffte ich auch. Am 6. April setzte ich mich wieder auf mein Leopard Pro und stieg ins Training ein. Von dort an war ich um so motivierter wieder fit zu werden und nachdem ich die Tour d’Energie fest abgeschrieben hatte, es war mir einfach zu gefährlich mit kaputter Bandscheibe ein Rennen zu fahren, wollte ich unbedingt am 26. Mai wieder fit für die Mecklenburger-Seen-Runde MSR300 sein. Bei dieser Gelegenheit muss ich mir mal selbst auf die Schultern klopfen, was ich mir vornehme, dass mache ich auch. Aber es geht ja um mein Rad und nicht um mich.

Trainingskilometer und längere Touren

Meine Trainingsrunden sind für gewöhnlich zwischen 40km und 60km, ab und zu mische ich mal eine 100km Runde dazu. Auf diesen Runden ist mein Setup mit dem Leopard Pro, meinem neuen Cockpit und meinem Wahoo Elemnt Bolt natürlich super und absolut zu empfehlen. Mit meinem alten Rennrad bin ich ja 2017 die Vätternrundan gefahren und hatte für 2018 auch wieder lange Strecken geplant: Die MSR 300 und Burning Roads. Für diese beiden 300km Rennen, wollte ich perfekt vorbereit sein und beschloss eine lange Tour zu meiner Schwester zu machen, die am Rand vom Harz wohnt. Mein Interesse am Bikepacking am Rennrad ist schon seit längerem vorhanden. Ich beschloss mir eine große Rahmentasche für diese langen Touren zu kaufen, damit ich auf nichts verzichten muss. Genügend Verpflegung, die Powerbank und ein paar Klamotten und eine Zahnbürste mussten reinpassen. Ich entschloss mich für die große Rahmentasche von Apidura und hierbei habe ich mich für die wasserdichte Version von Apidura entschieden.

SpeedX Leopard Pro Bikepacking
SpeedX Leopard Pro Bikepacking mit der Apidura Rahmentasche

Am 10. Mai setzte ich mich also auf mein SpeedX mit leichtem Gepäck und machte mich auf meine erste lange Tour mit dem Leopard Pro. 240km sollte es gehen und zwar alleine. Die erfahrenen Fahrer unter Euch wissen, dass 240km allein eine echt lange Strecke ist. Zum ersten Mal hatte ich etwas Gepäck an meinem Leopard und es fuhr sich wirklich gut. Meine Rahmentasche war vollgepackt, aber das Fahrverhalten meines Rennrads hatte sich nicht geändert. Wenn ich im nächsten Jahr Bikepacking angehe, dann werde ich mir auch noch Tasche für die Sattelstange besorgen. Meine erste Langstreckenfahrt mit leichtem Gepäck hat mein Leopard mit Bravour gemeistert. Die letzten 40km wurde es auch immer hügeliger, aber die Steigungen mit meinem Leopard waren wunderbar zu meistern.

Langstrecken Rennen

Am 26. Mai ging es dann zur MSR300 und auch dieses Mal hatte ich meine Rahmentasche mit, nur nicht so voll gepackt. Nach meiner Vorbereitung war die MSR300 ein Traum, ich hatte nach 300km eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 31,2km/h. Wirklich sehr, sehr fett und mein SpeedX hat mich nicht einmal im Stich gelassen. Zwei Wochen später ging es zu Burning Roads und auch über diese 300km konnte ich mich auf mein Aero Rennrad verlassen.

Weitere Touren

Im Juli habe ich noch zwei weitere 180km Touren gemacht, ich habe Gefallen an diesen Strecken gefunden.

3000km Fazit

Mein SpeedX Leopard Pro hat mich noch nicht im Stich gelassen. Es fährt sich so wunderbar agil und direkt, dass es sau Spaß macht. Ein Aero Rennrad ist natürlich nicht unbedingt für extrem lange Strecken gemacht aber ich komme wunderbar damit klar und ich bin schon am Pläne schmieden was als nächstes kommt.

Demnächst gibt’s wieder mehr in meinem Testbericht!

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